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Literaturgeschichte



Vom Buchdruck zum Internet: Die Geschichte der Medien

 
 
 

Medienbewusst_gross


Schon seit über 550 Jahren gibt es die Medien. Johannes Gutenberg (*1400, † 1468) gilt als Erfinder des modernen Buchdrucks mit beweglichen Lettern und der Druckerpresse. Er ebnete den Weg für die heutigen Medien wie Fernsehen, Internet oder das Radio. Und dadurch hat sich auch die Gesellschaft gewandelt. Medienbewusst.de schaut sich die Anfänge der Medien an und geht auf jede Station genauer ein.

1. Station: Printmedien

Johannes Gutenberg ist der Erfinder des Buchdrucks. Der gebürtige Mainzer setzte so den Startschuss zur öffentlichen Meinungsbildung und -verbreitung. Es konnten viel mehr Menschen mit Informationen erreicht werden und auch die Alphabetisierungsrate stieg an. Es war nicht mehr nur den Königen und Mönchen das Recht auf Lesen vorbehalten. Auch die niederen Bevölkerungsschichten kamen nun an Bücher, Zettel, Briefe und Flugblätter und lernten lesen.
Schon kurz nach Erfindung des Buchdrucks gab es die ersten Versuche einer Zeitung. Diese Einblattdrucke, meist mit Grafiken aus Holzschnitten oder Kupferstichen, waren mit kurzen Informationen versehen. Das Wort Zeitung kommt von dem mittelniederdeutschen Wort „tidinge“ (im Kölner Raum auch „zidunge“) und bedeutet so viel wie „Nachricht“ oder „Botschaft“. Die Bedeutung des Begriffs Zeitung hat sich im Laufe der Zeit von der Information zu dem Medium verschoben.
Nach einer Statista-Studie lesen knapp 44,6 Millionen Deutsche mehrmals wöchentlich eine Zeitung. Aber die Zahlen der verkauften Auflage gehen immer weiter zurück (2006: 21 Millionen verkaufte Zeitungen, 2016: 15,3 Millionen verkaufte Zeitungen). Die meisten Zeitungen gehen mittlerweile in das E-Paper-Geschäft oder verbreiten ihre Artikel im Internet über Bezahlmodelle. Zu den auflagenstärksten Zeitungen in Deutschland zählen die Bild-Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung. (https://de.statista.com/themen/176/zeitung/)
Ebenfalls zu den Printmedien zählen Comics und Manga (japanische Form des Comics). Das sind Bilderfolgen, die eine Geschichte meist durch Dialoge erzählen. Die Anfänge des Comics finden sich bereits in der Antike, bei der erklärt wurde, wie man Getreide erntet und verarbeitet. Comics und Manga sind vor allem bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Vor allem in Heftform werden diese verbreitet. Bekannte Comics sind Micky Maus, Batman, Superman, Asterix oder auch Fix und Foxi. Zu den bekanntesten Manga gehörten Dragon Ball, One Piece, Naruto, Bleach und Slam Dunk.
 

2. Station: Hörfunk, Fernsehen und Kino

Im Ersten Weltkrieg gab es die ersten Versuche mit Sendern, um Musik zu übertragen. Am 22. Dezember 1920 war es dann soweit: Die Deutsche Reichspost übertrug vom Sender Königs Wusterhausen (Funkerberg in Brandenburg) ein Weihnachtskonzert. Der Rundfunk, auch Hör-Rundfunk oder Ton-Rundfunk genannt, bestand aus drei Teilen: Der Presserundfunk (1920), der Wirtschaftsrundfunk (1922) und der Unterhaltungsrundfunk (1923). Doch nur gutverdienende Leute konnten das Medium wahrnehmen – schon damals gab es eine Rundfunkgebühr. Diese betrug 60 Goldmark bzw. 780 Milliarden Papiermark.  Inflationsbereinigt kommt man hier auf etwa 16 Euro. 1923 war auch der Startschuss für den Rundfunk – die erste Unterhaltungssendung wurde ausgestrahlt. Damals wurde hauptsächlich auf Lang- und Mittelwellen gesendet, heutzutage wird fast ausschließlich auf Ultrakurzwellen (UKW) Programme ausgestrahlt.
Im Jahr 2000 sollte der UKW-Rundfunk auf Digital Audio Broadcasting (DAB) umgestellt werden, so die deutsche Bundesregierung. Da dies allerdings weitesgehend nicht funktionierte, da der analoge Weg beliebter war. Mit DAB+ versuchte man 2011 einen Neustart. Verbreitungstechnisch sah man Erfolge, aber überzeugt ist noch immer nicht jeder; vor allem, weil man neue technische Geräte benötigt.
Doch Anfang des 20. Jahrhunderts gab es es neben den Experimenten mit Hör-Rundfunk die ersten Versuche, Bilder zu übertragen. Mithilfe einer Kathodenstrahlröhre, der „Braunschen Röhre“ (benannt nach dem Elektrotechniker Ferdinand Braun), konnte man Bildpunkte auf einer Glasscheibe projizieren. Und genau dieses System war bis Anfang der 2000er die Basis zur Übertragung von Fernsehbilder.
Die ersten deutschen Fernsehsendungen begannen im Jahr 1929. Diese bestanden aber lediglich aus Testbildern. Nur wenige Jahre später übertrug der Fernsehsender „Paul Nipkow“ (bzw. Deutscher Fernseh-Rundfunk) in Berlin-Witzleben die erste Fernsehsendung, 1935 sogar ein regelmäßiges Programm. Doch ein Fernseher war eine teuere Anschaffung und so richtete die Deutsche Reichspost „Fernsehstuben“ ein, wo größere Personengruppen die Sendungen anschauen konnten.
Zuerst noch belächelt, startete das Fernsehen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so richtig los. 1952 gab es in der BRD ca. 300 Zuschauer, die privat einen Fernseher zuhause hatten, fünf Jahre später war die Eine-Millionen-Grenze schon erreicht. 1967 kam es dann für die mittlerweile für die Millionen Zuschauer zum nächsten Meilenstein: Das Farbfernsehen löste das Schwarz-Weiß-Bild ab. Daneben gingen in den 60er Jahren in Deutschland das ZDF und Dritte Programme an den Start.
Nachdem das Kino in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Jahrmärkten sich großer Beliebtheit erfreute, hatte es mit dem Aufkommen des Fernsehens das Nachsehen. Zuerst wurden kleinere Stummfilme gezeigt und diese waren sehr beliebt – allein durch dem Umstand, dass damals die „lebende Fotografie“ Anreiz genug war, denn sowas war der Bevölkerung gänzlich unbekannt. Nach dem ersten Weltkrieg wurden die ersten richtigen Kinos etabliert. Ende der 20er Jahre wurde dem zahlenden Kinopublikum ein größeres Programm angeboten: Ein kleines Singspiel, die Wochenschau mit aktuellen Tagesereignissen, eine kurze Filmkomödie und abschließend der Hauptfilm. Auch wurde mit Tonaufnahmen experimentiert, um einen vertonten Film zu bekommen. Dies war anfangs doch sehr kostenspielig. 1926 wurde der erste lange Ton-Spielfilm aufgeführt: „Don Juan“.
Wie schon erwähnt, stürzte das Kino und die Filmindustrie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in eine Krise. Mit unterschiedlichen Versuchen wie dem Autokino, 3D-Produktionen und Animationsfilmen gelang es dem Kino, immer wieder mal Aufsehen zu erregen. Allerdings war dies nicht immer von Erfolg gekrönt und so werden bis in die heutige Zeit immer weniger Kinos gebaut bzw. immer mehr abgerissen.
 

3. Station: Computer- und Videospiele und das Internet

Das erste Videospiel ist nicht „Pong“ (1972) oder „Tennis for Two“ (1958), was weitverbreitet ist. Im Jahr 1952 gab es das Tic-Tac-Toe-Spiel OXO. Allerdings sind die zwei oben genannten Spiele auch relevant: „Tennis for Two“ war das erste Spiel mit einer grafischen Ausgabe, Pong ist das erste kommerziell erfolgreiche Spiel. Mit dem Aufkommen von Videospielen kam es auch zu den ersten Arcade-Hallen, in denen Automaten standen, mit denen man für kleines Geld spielen konnte. So wurden Spiele wie „Space Invaders“, „Pac-Man“ und „Donkey Kong“ bekannt.
Ende der 70er kam mit dem Atari 2600 der Durchbruch für Heimkonsolen. Doch 1983 stand die Computerspiel-Branche vor dem Aus. Schwarzkopien, eine Überschwemmung des Markts mit unfertigen und schlechten Spielen und der Überlegenheit der PCs sorgten für den „Video Game Crash“. Nintendo erwies sich hier als der Retter: Japan war von dem Fiasko kaum betroffen und durch das „Nintendo Entertainment System“ (in Japan: Famicom) und dem Spiel „Super Mario Bros“, das von Neuerungen strotzte, löste Nintendo einen Boom aus. Auch der Game Boy war ein großer Erfolg.
Mitte der 90er Jahre stiegen die Videospielfirmen so langsam von 2D auf 3D um, allen voran die Sony Playstation, der Sega Saturn und der Nintendo 64. Auch die PC-Spieler kamen auf ihre Kosten. Im Laufe der Zeit kam immer bessere Technik ins Spiel, sodass Grafik und Musik immer besser wurde. Doch auch die Erfindung des Internets machte vieles in der Spieleindustrie möglich: Durch eine Internetverbindung war es vielen Gamern möglich, zusammen zu spielen.

Doch wie ist dies zustande gekommen?
Dass die Sowjetunion schneller einen Satelliten in den Weltraum schicken konnte als die USA, löste die Sputnik-Krise aus. Warum war das nicht den US-Amerikanern gelungen? Daraufhin wurde die Behörde ARPA (Advanced Research Projects Agency) gegründet. Durch Finanzierungen des Staates trieb ARPA die Entwicklung und Forschung von Rechnernetzwerken an. Computer waren damals teuer, aber schon sehr leistungsfähig und konnten bestimmte Prozesse schneller bearbeiten als ein Mensch. 1969 entwickelte die ARPA ein Computernetzwerk mit vier Computern an unterschiedlichen Universitäten und nannt dies „ARPANET“. Nach und nach wurden weitere Computer hinzugeschalten, im Laufe der Zeit kamen Ableger in Europa zustande und schließlich wurden diese durch Tiefseekabel auch miteinander verbunden. Auch wurden extra hierfür neue
Programme geschrieben, wie z.B. die E-Mail als erstes Kommunikationstool. Man nannte die neue weltweite Verknüpfung „Interconnected Networks“ (verbundene Netzwerke) – kurz Internet.
Im Jahr 1990 wurde das ARPANET offiziell abgeschaltet. 1991 startete das World Wide Web – verfügbar in mehr als 100 Ländern. Der damalige US-Präsident Bill Clinton und dessen Vize Al Gore setzten sich in den 90er Jahren sehr dafür ein, dass das Internet nicht nur eine Milliarden-Industrie sein sollte, sondern auch für Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft und Kultur eine Grundlage schaffen sollte. Hiermit wurde die Kommerzialisierung und Massentauglichkeit des Internets begründet. Microsoft entwickelte 1995 den ersten bekannten Internet-Browser, den Microsoft Internet Explorer.

Philipp Ludwig

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